Makler-Provisionen beim Immobilienkauf

In Zukunft werden Makler-Provisionen beim Immobilienkauf geteilt. Davon profitieren Käufer und Verkäufer.

Maklerprovisionen werden ab dem 23. Dezember 2020 beim Kauf einer Immobilie auf Käufer und Verkäufer aufgeteilt. Das sieht ein bundesweites Gesetz vor. Kirsten Mielke, Geschäftsführerin der VR-Westmünsterland Immobilien GmbH, erklärt im Interview den Hintergrund und welche Vorteile damit verbunden sind.

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Kirsten Mielke, Geschäftsführerin der VR-Westmünsterland Immobilien GmbH

Frau Mielke, was ändert sich in Zukunft bei den Maklerkosten?

Die neue Regelung sieht eine bundesweit einheitliche Teilung der Makler-Provision zwischen Käufer und Verkäufer vor. Das Gesetz stärkt die Rolle des Maklers als fairer Vermittler zwischen Käufer und Verkäufer. Seine Leistungen werden in Zukunft von beiden Seiten gleichermaßen honoriert.

Was kommt auf Käufer und Verkäufer zu?

Der Immobilienverkäufer trägt nun mindestens die Hälfte der Maklerprovision. Die Teilung ist für den Käufer vorteilhaft, da sich die Erwerbsnebenkosten bei einem Kauf senken. Der Gesetzesentwurf sieht auch vor, dass der Käufer erst dann seinen Anteil bezahlen muss, wenn der Verkäufer seinen Anteil beglichen hat. Dies ist durch die Vorlage des Überweisungsträgers zu belegen.

Ist dies nicht ein Nachteil für Verkäufer?

Nein. Im Gegenteil. Käufer und Verkäufer profitieren beide. Weil sich beide Parteien die Provision teilen, können sie sich einer transparenten, neutralen und professionellen Beratung sicher sein. Wie war denn die Praxis bislang? Wegen des starken Wettbewerbs um Aufträge unter den Maklern wurde oft auf eine Verkäuferprovision verzichtet. Das war auch im Westmünsterland der Fall. Aus meiner Sicht ist und war das nie der beste Weg für den Verkäufer, denn wir bieten sowohl dem Verkäufer als auch dem Käufer eine umfassende Betreuung an.

Wir möchten dem Verkäufer die Sicherheit geben, dass wir uns voll und ganz um seine Interessen kümmern und den Verkaufsprozess von der Objektaufbereitung, der Bewertung bis zum Notartermin und der Übergabe begleiten und natürlich den bestmöglichen Kaufpreis für ihn erzielen. Den Käufer begleiten wir individuell und suchen die für ihn passende Immobilie. Es gibt nur Vorteile für diese Art der Provision.

Können Sie bitte erklären, welche Leistungen mit einer Maklerprovision verbunden sind?

Wer seine Immobilie zum bestmöglichen Preis verkaufen möchte, sollte nichts dem Zufall überlassen. Das beginnt mit einer persönlichen Beratung, geht über die Schätzung des Kaufpreises und reicht bis zum Konzept für die Vermarktung. Doch damit ist es nicht getan: Termine und Abstimmungen, das Einholen von Unterlagen, aber auch die Bebilderung und Visualisierung des Exposés sind wichtige Schritte im Verkaufsprozess. Immer wichtiger wird es heute auch, die Informationen zu einem Grundstück, einem Haus oder einer Eigentumswohnung zu digitalisieren und virtuelle Besichtigungen am Computer anzubieten. Dem schließen sich reale Besichtigungen der Immobilie, Vertragsverhandlungen und die Koordination des Notartermins an. Die Bezahlung der Provision erfolgt natürlich nur im Erfolgsfall.

Könnte die Neuregelung in einem engen Markt dazu führen, dass Immobilien teurer werden?

Ein Verkäufer einer Immobilie könnte natürlich auf die Idee kommen, künftig den Provisionsanteil auf den Kaufpreis aufzuschlagen. Aber die Erfahrung zeigt, dass sich ein zu hoher Kaufpreis negativ auswirkt. Eine Immobilie, die zu lange am Markt angeboten wird und dadurch eine lange Verweildauer aufweist, verliert an Attraktivität. Und das wirkt sich zwangsläufig negativ auf den Kaufpreis aus. Deshalb gehen wir mit realistischen Kaufpreisen an den Markt, mit denen Verkäufer und Käufer zufrieden sind. Dabei können wir unsere Expertise als Makler, der den Markt und die Verhältnisse vor Ort kennt, unter Beweis stellen.

Die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern ist enorm. Braucht es da überhaupt noch einen Immobilienmakler in der Zukunft?

Viele Eigentümer unterschätzen den Aufwand und die Komplexität eines Immobilienverkaufs. Denken Sie nur an den Energieausweis, die Anliegerbescheinigung oder den Eintrag ins Grundbuch. Um den Verkauf erfolgreich zu begleiten, kümmert sich der Makler um all diese Themen neben den Kaufpreisverhandlungen. Viele Verkäufer wissen nicht, dass sie hohe Bußgelder bezahlen müssen, wenn die Unterlagen nicht vollständig im Verkaufsprozess vorliegen. Die Zusammenarbeit mit dem Makler sorgt für Sicherheit. Er kümmert sich um alle Fragen rund um den Kauf einer Immobilie und wird in einem persönlichen Beratungsgespräch und bei einem Termin vor Ort den Verkaufspreis marktgerecht einschätzen.

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